Nathan der Weise
Nathan der Weise
Das von Gotthold Ephraim Lessing im Jahr 1778 geschriebene analytische Drama „Nathan der Weise“ hat den sittlichen Wettkampf der Menschheitsfamilie zum Thema: Toleranzgebot, Humanitätsidee und Optimismus bilden die Leitideen, aber auch der Streit der drei großen Religionen: Judentum, Christentum und Islam.
In dem fächerübergreifenden Gesamtprojekt des NGG aus Theater (Eckermann), Kunst (John), Musik (Oelke) und Tanz (Gaffling-Moustache) tauchen die Schülerinnen und Schüler der Stufen 7-12 in die Handlung während des 3. Kreuzzuges 1092 in Jerusalem ein.
Das Bühnenskript, die Inhaltsangabe und das Regiekonzept stelle ich gerne auf Anfrage hin zur Verfügung.
Aufnahmen von Wolfgang Bentz
Kommentare der Schauspieler / involvierten Schüler
Es war eine neue und interessante Erfahrung, in einem so großen Stück mitzuspielen, aber es hat Spaß gemacht. Man wurde von der Gruppe ziemlich schnell und gut aufgenommen und man hat sich gleich wohl gefühlt. Ich würde es in jedem Fall wiedermachen, weil es toll ist, in so einer großen Gruppe zu spielen. Außerdem ist das Aufführen dann gar nicht mehr so schlimm. (Charlotte Wloch, Kl.7)
Ich finde, dass es wirklich sehr interessant und eine neue Erfahrung war. Mir hat es gefallen, dass fast alle Klassenstufen daran beteiligt waren und trotzdem alle integriert waren. Es hat sehr Spaß gemacht und ich würde die nächsten Jahre auch weiter daran teilnehmen. (Thamara Held,Kl.7)
Es hat Spaß gemacht und war auch sehr interessant, neue Leute kennenzulernen oder auch den Leuten durch Schauspielen das Thema so gut zu übermitteln. Es war auch spaßig, sich Kostüme anzuziehen und sich zu schminken. Aber am besten war unsere Zusammenarbeit! Außerdem macht das Aufführen auch Spaß und man ist auch nicht nervös. (Vanessa Schleusener, Kl.7)
Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, bei der Theater-AG mitzumachen. Ich habe auch neue Erfahrungen gesammelt, die man für später braucht. Die Kostüme für das Stück waren auch sehr hübsch. Außerdem wurde man sehr gut in die Gruppe eingefügt. (Jasmin Bernitz, Kl.7)
Auch wenn ich bereits einige Stücke miterlebt habe und wissen müsste, was für eine tolle Erfahrung das Schauspielen vor Publikum ist, hat es mich auch dieses Mal erneut vom Hocker gehauen. Nach jeder Aufführung kam immer wieder der Gedanke: „Nochmal! Nochmal! Nochmal!“ Jedes Ensemble-Mitglied hat sein Bestes getan, um seine Rolle gut zu spielen, und das hat man, wie ich finde, auch bemerkt. Ich war sehr glücklich mit der Rolle als Nathan, weil ich seinen Charakter nach wie vor sehr spannend und eindrucksvoll finde. Es war mir eine Ehre, ihn spielen zu dürfen, und vielleicht konnte ich damit Leute beeindrucken. Wenn ja, hab ich mein Ziel erreicht und kann mich bedanken für die geduldigen Zuschauer, für das tolle Ensemble und für die tolle Inszenierung von Frau Eckermann. Danke! (Leonard Sernau, Kl.11)
Das Theaterstück war beeindruckend. Aus so vielen kleinen Teilgruppen, die komplett getrennt voneinander sich das Stück erarbeitet haben, ist ein Puzzle geworden, das harmoniert hat. Der Moment, in dem man auf der Bühne stand, war unglaublich; man konzentrierte sich nur noch auf „was mach ich als nächstes?“und „wie ist mein Text?“ Das Gefühl, es dennoch geschafft zu haben und gut gemacht zu haben, ist toll. Das Stück war weitaus tiefgehender, als man es beim ersten Mal so ganz verstanden hat, und trotzdem hat jeder einen Teil verstanden, sei es die Liebesgeschichte oder eher das Drama oder auch wirklich komplett durchgestiegen zum Kampf der Religionen. (Anna Kröger, Kl.11)
Nicht nur die Aufführung, bei der ich wegen meines Unfalls leider nicht teilnehmen konnte, hat mir beim Zusehen sehr gut gefallen, sondern auch die Zeit der Vorbereitung dieses Theaterstücks. Meiner Meinung nach war auch die Stückauswahl/Umsetzung sehr gut auf die ganze Gruppe abgestimmt. Jeder Spieler war auf seine ihm zugeteilte Rolle perfekt abgestimmt, und es hat auch nicht nur von außen, sondern auch innerhalb der Gruppe so auf mich gewirkt, dass jeder Mitspieler total in seiner Rolle aufgegangen ist. Die Umsetzung der Thematik ist allen wirklich phänomenal gelungen und somit konnte diese auch an das Publikum weitergegeben werden. Ich finde auch, dass die Zusammensetzung der verschiedenen Altersgruppen innerhalb des Stückes sehr gut gelungen ist und alle auch miteinander „ausgekommen“ sind.. Auch wenn ich nicht mitspielen konnte, hat mir das Anschauen dieser Inszenierung sehr viel Spaß gemacht, und dem Publikum hat es aus meiner Sicht auch sehr gut gefallen. (Justine Lucks, Kl.11)
Ein Entwurf zur musikalischen Begleitung der Theateraufführung Nathan der Weise.
Bei der Erarbeitung des Theaterstückes werden für die religiösen Welten drei Klangcharakeristika eingesetzt. Des Weiteren gibt es zwei Klavierstücke zur Verstärkung der gebundenen Sprache und synthetische Klänge, die dem Verbund der einzelnen Szenen zugeordnet werden.
Die jüdische Klangwelt
Wir haben verschiedene Stücke aus dem Bereich der "Klezmer - Musik" ausgewählt, weil sie schön in instrumentalen Duetten und Terzetten zur Wirkung kommen. In der Besetzung mit Klavier und Klarinette, einem E-Bass und einem Schellenring für die rhythmische Verstärkung gelingt es, im szenischen Geschehen assoziative Wirkungen hervorzurufen. So hatten wir auch in den Umbaupausen Takte aus der Klezmer-Musik gespielt. Die Klezmer-Musik bietet eine Auswahl der verschiedenen Temperamente an , wie z.B. temperamentvolle Tanzrhythmen, melancholisch anmutende Melodien. Sie ist für den Pianisten als Harmoniegeber im Ensemble nicht allzu schwierig - für den Klarinettisten im etwas langsameren Tempo beherrschbar.
Natürlich kann man in der Schule auch eine Geige oder Flöten einsetzen. Letztere muß aber vom Musiklehrer im Tonumfang bearbeitet werden. Eine weitere Empfehlung scheinen mir jüdische Lieder in einer Solo - oder Chordarbietung zu sein. Ein Beispiel hierfür finden Sie in den "Hanukah Songs".
Die muslimische Klangwelt
Ich habe ein Klangbeispiel für unsere Holzblas-Instrumentalisten selbst verfasst. Da die arabische Musik improvisiert wird, sind ausnotierte Beispiele selten zu finden. In dem Theaterstück setzten wir die Klarinette, wahlweise die Ukarina, und eine Trommel ein. Der Rhythmus wurde im Wazn Murassa- Schami, die Melodie aus einem Maqam durch verschiedene Melodieachsen ausgeführt.
Schön ist es, wenn es in der Schülerschaft jemanden mit arabischem Migrationshintergrund gäbe, der mit der angesprochenen Klangwelt schon in Berührung gekommen wäre. So eignet sich selbstverständlich auch die klassische Musik der Türkei.
Die christliche Klangwelt
Hier gibt es nicht viel zu sagen . Es wurde ein Bach-Choral mit den Instrumenten mehrstimmig ausgeführt.
Die synthetischen Klänge
Wir haben die wirkungsvollen Tableaus und die Passagen der Ringparabel im Stück mit einem statischen Cluster auf dem Keyboard als Schwebeklang gespielt.
Das Klavier stützt in der 8. Szene den Text von Nathan mit einem Prelude von F. Chopin, in der 7. Szene den Text von Recha mit Klängen von E. Satie. Beide Stücke sind sehr leise.
(W.Oelke)